Ashtanga Yoga

Was ist eigentlich Ashtanga Yoga?

Ursprung aller heutigen Hathayoga-Variationen ist Ashtangayoga. Der Name Ashtanga Yoga entspringt dem 2. Kapitel der Schrift des Philosophen Patanjali, der acht Glieder (ashta anga) listet, die das yogische Leben bestimmen.

Der harmonische, kraftvolle Fluß der gehaltenen Positionen, die durch eine immer gleiche Bewegungskombination miteinander verbunden werden, wird beim Ashtanga Yoga durch die spezielle Atemtechnik (ujjayi in den Brustkorb, ohne Bauchatmung), Energiekontraktionen (bandha) und Fixpunkten der Augen (drishti) die Übungspraxis zur Meditation.

Die Geschichte des Ashtanga Yoga

Ashtangayoga entwickelte sich seit Beginn aller Yogapraxis zu einem ausgereiften, festgelegten System. In Tibet, das alles indische Wissen mit großer Sorgfalt traditionell bewahrt hat, war es sogar noch in seinem Aufbau erhalten, als es in Indien schon längst durch die Wirren der Zeitgeschichte nur noch Wenigen bekannt war.

Durch Krishnamacarya, der in den 70er Jahren das System in alten Palmblatt-Schriften wiederentdeckte, wurde Ashtangayoga vor allem im damaligen Königreich Mysore bei Hof und an der Universität zu neuem Leben erweckt. Einer seiner Hauptschüler, Pattabhi Jois, brachte Ashtangayoga zur Perfektion und verbreitete auf Einladung sein Wissen in der abendländischen Welt. Heute ist sein Ashtanga Yoga Research Institute in Mysore a.y.r.i., wo nach dem Tod von Pattabhi Jois seine Tochter und sein Enkel traditionsgemäß lehren, die Inspirationsquelle und Richtlinie. Viele langjährige Schüler und Schülerinnen wurden nach entsprechend langer Übungszeit in Mysore autorisiert, Ashtangayoga durch die Methode des vinyasa-krama, des Schritt für Schritt Aufbaus, weiterzugeben.

Ablauf eines Ashtanga Yoga Unterrichts – Wie funktioniert Ashtanga Yoga?

Ashtanga Yoga besteht aus einer immer gleichen Reihenfolge der Übungen und wird Schritt für Schritt aufgebaut. Je mehr Kondition, Kraft, Dehnung und Bindegewebsfestigkeit erlangt werden, desto mehr Übungen können in die individuelle Praxis eingebaut werden. Die Atemtechnik sollte lang und voll, die Energiekontraktionen bewusst aktiviert und der Geist konzentriert sein. Der Mittelteil des Sonnengrußes fungiert als Bindeglied zwischen den Positionen, die jeweils 5 Atemzüge gehalten werden.

Eine kontinuierliche Übungspraxis leitet zu fortgeschrittener, schnellerer und kraftvollerer Durchführung über. Zu Beginn bleibt der meditative Aspekt noch im Hintergrund, da zunächst die Aufmerksamkeit auf der körperlichen Anstrengung, dem Erlernen der Atemtechnik und der Therapie körperlicher Fehlhaltungen und Beschwerden, die dem Alltag entspringen, liegt. Später reihen sich beim Ashtanga Yoga Übung für Übung durch die Verbindungsbewegungen mit Leichtigkeit aneinander. Der Geist kann sich auf den regelmäßigen langen Atem, die Blickpunkte und die Energiekontraktionen konzentrieren. Meditation in Bewegung ist entstanden.

Welchen Nutzen hat das regelmäßige Training?

Durch die spezielle Atemtechnik wird durch Ashtanga Yoga die Gesundheit der Nerven und der Stirn- und Nebenhöhlen gefestigt. Die weiche und doch feste Bauchmuskulatur stützt die Lendenwirbelsäule, der Beckenboden bildet eine stützende Matte für die Organe, die Brustwirbelsäule wird aufgerichtet, das Bindegewebe elastisch und fest. Grundsätzlich ist Ashtangayoga als gesundheitsförderndes System entworfen. Im leistungsorientierten Westen wird häufig zu viel zu früh gelehrt. Die Tradition wünscht lange Zeit für einen positiven Aufbau, um körperliche und geistige Hindernisse aufzuspüren und langfristig zu beheben. Erst dann werden Kraft und Schnelligkeit zugefügt. 

Welche Auswirkungen hat Ashtanga Yoga auf die Gesundheit?

Grundsätzlich ist Ashtangayoga als gesundheitsförderndes System entworfen. Im leistungsorientierten Westen wird häufig zu viel zu früh gelehrt. Die Tradition wünscht lange Zeit für einen positiven Aufbau, um körperliche und geistige Hindernisse aufzuspüren und langfristig zu beheben. Erst dann werden Kraft und Schnelligkeit zugefügt.Über die Monate und Jahre der Übungspraxis werden durch Ashtanga Yoga Kondition, Kraft, Dehnung, Stärkung der Mitte in ungekannt hohem Maß aufgebaut. Die weiche und doch feste Bauchmuskulatur stützt die Lendenwirbelsäule, der Beckenboden bildet eine stützende Matte für die Organe, die Brustwirbelsäule wird aufgerichtet, das Bindegewebe elastisch und fest. Die Glieder hängen locker zueinander ausgerichtet am stabilen Gerüst der Mitte. 

Durch die spezielle Atemtechnik wird durch Ashtanga Yoga die Gesundheit der Nerven und der Stirn- und Nebenhöhlen gefestigt. Die Atemkapazität wird voll ausgelotet, eine positive Grund-haltung wirkt auf den Alltag. Die wechselnden Stimmungen gleichen sich schneller aus, wodurch sich die psychische Grundstruktur stabilisiert und die Gefühle ordnen.

Tipp zu Ashtanga Yoga

Ashtangayoga ist für alle Menschen jeglichen Alters und Konstitution förderlich, da Alltagsschäden behoben werden, und der Aufbau langsam und dem Individuum angemessen strukturiert wird. Es benötigt manchmal ein wenig Mut zu akzeptieren, dass Muskeln, Sehnen, Bänder, Bindegewebe, Organe, Geist und Psyche ihre Stabilität und Elastizität nicht vermindern, weil sie altern, sondern weil sie nicht trainiert werden. Ashtanga Yoga ist deshalb ideal für alle, die sich aus dem Alltagstrott aufrütteln lassen wollen und einen positiven Geist pflegen möchten.

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